Stress und die Auswirkungen auf das Nervensystem
In dieser Episode des Bergfest Podcasts sprechen wir über die Auswirkungen des Nervensystems auf unser Körperbewusstsein, insbesondere in Bezug auf Stress und wie wir darauf reagieren. Das zentrale Thema ist die Polyvagal-Theorie, die erklärt, wie unser Nervensystem auf Bedrohungen und Stressoren reagiert und wie diese Reaktionen unsere Handlungen und Gewohnheiten beeinflussen.
Das Thema basiert auf der Polyvagal-Theorie, die 1994 zuerst entwickelt wurde und sich mit den Auswirkungen wiederkehrender Stressmuster beschäftigt.
[00:45 – 01:07] Einführung in die Polyvagal-Theorie und das autonome Nervensystem
Wir werfen einen genaueren Blick auf die Funktionsweise des autonomen Nervensystems, das unser Herzschlag, die Atmung und Verdauung steuert. Die Polyvagal-Theorie, die von Dr. Stephen Porges entwickelt wurde, hilft uns zu verstehen, wie das Nervensystem Bedrohungen erkennt und darauf reagiert – und wie ein dysreguliertes Nervensystem zu chronischem Stress und Überreaktionen führen kann.
[03:29 – 04:02] Bedeutung des Nervensystems für gesundheitliche Veränderungen
Marco erklärt, wie viele Menschen im gesundheitlichen Veränderungsprozess oft scheitern, weil sie nicht in der Lage sind, ihr Nervensystem zu regulieren. Dies führt zu Kompensationsmustern, die ihren Fortschritt sabotieren. Durch das Verständnis des Nervensystems kann man jedoch Strategien entwickeln, um diese Muster zu durchbrechen.
[04:02 – 05:03] Beispiel: Beweglichkeit und das Nervensystem
Ein praktisches Beispiel zeigt, wie das Nervensystem unsere Beweglichkeit beeinflusst. Oft sind es nicht verkürzte Muskeln, die uns einschränken, sondern das Nervensystem, das die Muskeln in einer Schutzspannung hält. Entspannungsübungen und Meditation können helfen, diese Schutzspannung zu lösen und die Beweglichkeit zu verbessern.
[15:01 – 18:01] Die Polyvagal-Theorie erklärt
Die Polyvagal-Theorie wird anhand eines Ampelmodells erklärt:
- Grüner Bereich: In diesem Zustand sind wir entspannt, verbunden und achtsam.
- Gelber/Oranger Bereich: Hier befinden wir uns in Alarmbereitschaft, Kampf oder Flucht.
- Roter Bereich: Hier herrscht Lebensgefahr, der Körper erstarrt oder kollabiert.
Ein gut reguliertes Nervensystem wechselt flexibel zwischen diesen Zuständen, kehrt jedoch schnell in den grünen Bereich zurück, wo Heilung und Wachstum stattfinden.
[21:31 – 24:32] Praktische Beispiele für dysfunktionale Stressmuster
In dieser Episode gibt es konkrete Beispiele für Stressmuster, die im Alltag häufig auftreten:
- Schlafmuster: Viele sabotieren ihre Erholung durch abendliche Social-Media- oder Fernsehsucht, obwohl sie wissen, dass Schlaf für Regeneration entscheidend ist.
- Ernährung: Menschen greifen oft auf ungesunde Lebensmittel zurück, die eine bekannte Stressreaktion auslösen, auch wenn sie wissen, dass dies nicht förderlich ist.
- Training: Hier zeigt sich oft ein Perfektionismus-Problem. Menschen neigen dazu, entweder aufzugeben, wenn sie keinen Fortschritt sehen, oder sich zu überanstrengen, weil sie den vertrauten Stress spüren wollen.
Die 4 Stress-Muster verstehen und spüren lernen:
- Stressreaktion „Kampf“ – Folge 219
- Stressreaktion „Flucht“ – Folge 221
- Stressreaktion „Abkopplung“ – Folge 223
- Stressreaktion „People Pleasing“ – Folge 225
Fazit und Zusammenfassung
In dieser Episode haben wir tief in die Polyvagal-Theorie und das autonome Nervensystem eingetaucht. Ein Verständnis dieser Mechanismen kann uns helfen, unsere Reaktionen auf Stress zu erkennen und gesündere Gewohnheiten in den Bereichen Schlaf, Ernährung und Training zu entwickeln. Der Schlüssel liegt darin, unsere Stressmuster zu durchbrechen und öfter im grünen, entspannten Bereich des Nervensystems zu verweilen.